Wir Siedler vom Saarland – das Besiedlungsprotokoll der DTSJ-Sommer-Cool-Tour
Das kleinste Bundesland war dieses Jahr der Gastgeber für die Sommer-Cool-Tour, die ganz im Zeichen der „Siedler vom Saarland“ (angelehnt an das bekannte Brettspiel „Siedler von Catan“) stand. 37 kleine (Teilis) und zwölf große (Teamer) Siedler machten sich vom 31.07. bis 05.08. auf eine gemeinsame Entdeckungsreise.
Am letzten Julitag machten sich 37 wagemutige Siedler aus ganz Deutschland, vom hohen Norden Hamburgs und aus dem tiefsten Freiburger Süden, auf den Weg ins kleine Saarland, das seit neustem damit wirbt, dass hier Großes im Kleinen entsteht. Und tatsächlich standen den neun- bis 17-jährigen einige Abenteuer bevor, die sie mit der Unterstützung ihrer erfahrenen Weggefährten (den ehrenamtlichen Betreuern, von Insidern auch Teamer genannt) aber alle zu meistern wussten.
Die Hohenburg-Jugendherberge in Homburg war der Ausgangspunkt und Rückzugsposten für die Besiedlung des Umlandes. So wurde der erste Abend gleich genutzt, um die unmittelbare Umgebung der Jugendherberge zu erkunden und die Mitsiedler kennenzulernen. Schnell fanden sich sechs Expeditionsgruppen zusammen, die im Laufe der Woche als Holzfäller, Schäfer, Steinhauer, Bauersleut, Minenarbeiter und Goldschürfer am Bau einer eigenen Siedlung arbeiteten. Da bei aller Arbeit das Vergnügen aber auch nicht zu kurz kommen darf, wurde natürlich auch noch zusammen getanzt.
Schon am zweiten Tag wagten sie sich nach dem Kooperationstraining an die Erkundung eines Feuchtgebietes nahe ihrer Unterkunft. Die Wassertemperatur schreckte allerdings einige der Siedler, wahrscheinlich waren sie aus heimatlichen Gefilden wärmeres Badewasser gewohnt. Derart abgehärtet konnten sie auch Regen und Wind nicht davon abhalten, sich am nächsten Tag auf die Landeshauptstadt Saarbrücken zu stürzen. Durch die Beantwortung kniffliger Fragen zur Stadt und den Beweis handwerklichen Geschicks erspielten sich die Siedler dabei die Rohstoffe, die sie dringend für den Bau ihrer eigenen Siedlung benötigten. Nach getaner Arbeit und erfreulicherweise besserem Wetter begeisterten sie die Saarbrücker am St. Johanner Markt mit ihren traditionellen Siedlertänzen. Nach diesem ereignisreichen Tag fanden sich die Siedler abends in der Herberge noch in Arbeitsgruppen zusammen, um Seile zu knüpfen, Perlen zu verarbeiten und die getane Arbeit zu dokumentieren. Außerdem fanden sich einige futuristische Bildkünstler zusammen, die scheinbar die Schwerelosigkeit beherrschten.
Mittwochs ging es dann hoch hinaus und wieder ganz tief nach unten. Vormittags eroberten die Siedler eine Kletterhalle und bezwangen dort alle Boulderfelsen, nachmittags ging es dann nach einem Abstecher zum Weltkulturerbe Völklinger Hütte unter Tage. Im Besucherbergwerk Velsen informierten sich die Siedler über die Gewinnung von Bodenschätzen und durften sogar das dafür benötigte schwere Gerät selbst testen. Der Abend stand wieder ganz im Zeichen des Tanzes. Diesmal für die Siedler aber in einer ungewohnt modernen Variante.
Am Donnerstag sollte der Siedlungsbau zum Abschluss kommen und wurde dementsprechend auch von allen Arbeitsgruppen vorangetrieben. Da die Besiedlung aber auch gebührend gefeierte werden sollte, gönnten sich die Siedler noch einen Besuch im örtlichen Warmbad, um sich für das Siedlerfest frisch zu machen. Nach einer arbeitsreichen Woche feierten die Siedler schließlich ihre Erfolge bis tief in die Nacht. Einige sollen sogar gänzlich auf Schlaf verzichtet haben, um jede Minute der noch verbleibenden gemeinsamen Zeit zu nutzen. Denn auf die erfolgreiche Besiedlung folgte der Abschied am nächsten Morgen. Die Siedler mussten ja schließlich zu den Daheimgebliebenen zurückkehren, um ihnen von ihren neuen Erfahrungen zu berichten. Der einzige Trost beim tränenreichen Abschied war die Aussicht auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.