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Die Bronzemedaille bei der EM für die Saarlouiser Formation autres choses macht den verlorenen Titel und Rang zwei bei der DM wieder wett. Zudem bleibt performance mit Rang sechs erstklassig, und l‘équipe holte sich den Titel in der Jugend zurück.

DM 2019 autres chosesSaarlouis/Prag/Dresden Ein anstrengendes, aber dennoch sportlich zufriedenstellendes langes Sportwochenende erlebten die Saarlouiser Jazz- und Moderndancer. Das Abenteuer EM und DM an zwei aufeinanderfolgenden Tagen begann am Donnerstag mit der Fahrt nach Prag. Für die EM am Freitag hatte Cheftrainer Andreas Lauck Benjamin Huch-Hallwachs und Raphael Gruchott reaktiviert, die eigentlich nach der vergangenen aufgehört hatte. „Weil wir im vergangenen Jahr international nicht gestartet sind, war das Erfolgsstück Impossible Stuff von Sebastian Spahn international noch unverbraucht und wir konnten es bei der EM präsentieren“, erzählt Lauck.

„Dass wir damit hinter Serbien und Finnland Bronze gewannen und unsere härtestete nationale Konkurrenz aus Wuppertal auf Rang vier verwiesen, hat mich doch sehr erstaunt“, zeigte sich Lauck überrascht: „Dass unser innovatives Stück vor der Mischung aus Ballett und Show landet, hätte ich nie und nimmer erwartetet, weil international bisher doch eher konservativ gewertet wurde.“ Ausgiebig feierten die Saarlouiser und ihre Trainer die Medaille und fassten dabei den Entschluss: Eigentlich könnten Benjamin und Raphael doch morgen (bei der DM in Dresden) auch tanzen.

Gesagt-getan: Noch in der Nacht wurden die beiden dank elektronischer Sportverwaltung per Internet auf die Startkarte gesetzt, was allerdings in Dresden für einige Verwirrung in der Turnierleistung sorgte. Saarlouis wollte nämlich beide Stücke zeigen, das von der laufenden Saison 2019 und das Erfolgsstück von 2018, mit dem autres choses Bronze bei der EM gewann. Sven Lorig  als Turnierleiter und Stefan Wendt als Beisitzer gaben nach ausgiebigem Studium der Turnier- und Sportordnung grünes Licht. Für den aus dem ARD-Morgenmagazin bekannten Profi-Moderator Lorig, dessen Töchter für Hilden ebenfalls Jazz- und Moderndance betreiben, war es sein erster Einsatz als Turnierleiter bei einer großen Meisterschaft.

DM 2019 performanceWuppertal, in der Bundesliga-Saison vor autres choses platziert, sah seine Felle in Sachen DM-Titel davonschwimmen und legte Protest ein. Damit wird sich noch das Sportgericht des Deutschen Tanzsportverbandes befassen müssen. Obwohl autres choses im Finale dann mit dem Stück von Sebastian Spahn, Impossible Stuff, laut Lauck die beste Leistung bei einer DM zeigte („Die haben abgeliefert wie noch nie“), musste sich Saarlouis knapp mit drei zu vier Einsen Wuppertal geschlagen geben, freute sich aber auch über Silber.

In dem spannenden Duell an der Spitze ging nahezu unter, dass performance, ebenfalls aus Saarlouis, das Finale der besten Sechs erreichte und mit Platz sechs am Ende auch im kommenden Jahr erstklassig tanzt. Die DM ist gleichzeitig Relegation, in der zwei Erstligisten (Plätze sieben und acht) gegen vier Zweitligisten (Plätze zwei und drei aus den Ligen Nord und Süd) um zwei freie Plätze in der Eliteklasse tanzen. Mit Platz sechs war performance das Beste dieser sechs Teams.

Als Zweitligameister bereits für die Eliteklasse gesetzt war Feeling vom TV Rußhütte. Das Team von Trainerin Raphaela Schillo erreichte in Dresden bei der DM die zwischen runde und wurde am Ende 11.

DM 2019 léquipeDafür dass das Wochenende so richtig erfolgreich wurde, sorgte am Sonntag l’équipe. Das Nachwuchsteam aus Saarlouis holte sich mit vier von sieben Bestnoten den Jugendtitel zurück, den es im Vorjahr knapp verloren hatte. Und das obwohl sich Trainer Lauck beinahe verzockt hätte: „Mein Plan war, in der Vorrunde zwei Ersatztänzerinnen tanzen zu lassen und die Bestbesetzung erst ab der Zwischenrunde einzusetzen. Weil aber drei Mannschaften gefehlt  hatten, entfiel die Zwischenrunde und für die Bestbesetzung war die erste Runde gleich das Finale. Ich bin überglücklich, dass es trotzdem zum Titel gereicht hat.“ Infos auch unter jmd.tanzsport.de

Text: Oliver Morguet
Bilder: Andreas Hofmann